Sonntag, 26. April 2020

FCK Corona

Ausgangssperre, Kontaktverbot, Maskenpflicht.

Das sind alles Worte, die mir Angst machen. Gerade mir, ich liebe es nicht zu Hause zu sein. Ich möchte unterwegs sein, im Auto pennen, Camping machen, Wandern und mich in der Natur rumtreiben.

Danke an Corona, dass das nicht geht.






… oder doch? Ich kenne da ein sehr ruhiges Fleckchen Erde, weit ab vom Schuss, da wohnt keiner, da kommt keiner, da geht auch niemand mit dem Hund Gassi. Ein Ort der Stille. Ein Ort der Einsamkeit. Nächste Bushaltestelle 8 Km quer durch den Wald, Zufahrt abenteuerlich über Schleichwege und im Standgas, auf das niemand mich hört. Ich wünschte mir, dass ich meinen Traum, mein Auto in Camouflage zu streichen, bereits erfüllt hätte, leider dauert das noch. Obwohl hier ist ja nur „niemand“ und ich mache das nur für mich.

Ich hab vorher eingekauft Kühlschrank und Proviantschrank waren gut gefüllt, dass Wetter war eine reine Wonne und Corona konnte mich mal Kreuzweise. Ich tobte mich aus in dem ich mich in meinen Stuhl vor dem Auto setzte und nichts machte. Ich machte sogar gar nichts was mir so gut gefiel, dass ich mir für schlechte Tage davon noch etwas aufgehoben habe.

Am ersten Tag, ich war gegen späten Nachmittag an Ort und Stelle, war ich erst mal Brennnessel sammeln, ich habe mir einen leckeren Salat davon gemacht. Später habe ich mit ein paar Nudeln gekocht und eine leckere Soße dazu. Das einfache Leben kann so toll sein.

Obwohl ich mit Tablett ausgerüstet war und der LTE Empfang hervorragend ist, ich hatte ein Fernseher dabei und eine gute Antenne, so dass ich durchaus in der Lage gewesen wäre, Nachrichten zu gucken, ich wollte es nicht. Ich lauschte den Insekten und den Vögeln, den Wind, oh ja der war die Tage heftig und trug mir leise Geräusche der Zivilisation zu, denn eine Autobahn war nicht ganz so weit. Meine Augen waren zu die angenehme Wärme der Sonne streichelte mein Gesicht- Ich tat das was ich davor schon tat, nichts. Hab mir ja was aufgehoben.

Der zweite Tag stand voll im Zeichen der Erkundung. Ich erkundete peinlich genau die 4 Reifen meines fahrenden Hauses. Waren alle noch da, was ein Glück, drei Stunden später auch noch, Gott sei Dank. Man das war anstrengend, denn neben den Reifen schaute ich noch nach dem Auspuff. Ich nahm ein wenig vom Vorrat, Reis mit einer leckeren Soße. Da ich auch noch gestern etwas davon aufgehoben hatte, tat ich den Rest des Tages nichts. Davon war genug da.

Am Morgen des dritten Tages machte ich mein Auto wieder Fit, Aufräumen, spülen Bett zurückbauen, Müll einsammeln und prüfen, dass ich auf keinen Fall Spuren hinterlasse. Es gab noch mal Brennnessel Salat, von dem Zeug wächst hier so viel, und Mitte April sind das alles noch so junge zarte Pflanzen. Lekka.

Mit einer fetten Träne in den Augen, machte ich mich auf. Ich schlich also den Weg zurück. Wartete am Übergabepunkt der Natur in die Zivilisation den passenden Moment ab und … da waren sie wieder meine drei Probleme: Corona, RKI und Menschen die nach 30 Minuten facebook studieren glaubten, Aussagen von Professoren zu widerlegen. Hat sich nichts geändert. Was ein Glück.

3 Tage lang konnte ich all dem entfliehen. Merke: schätze die kleinen Momente im Leben. 

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